
Am Sonntag, 31. August 2025, feierte die Höhere Fachschule TDS Aarau ihre Eröffnungs- und Diplomfeier in der Stadtkirche Aarau. 12 Absolventinnen und Absolventen erhielten ihr Diplom in Sozialdiakonie und Gemeindeanimation HF. Gleichzeitig begrüsste die Schule 24 neue Studierende. Unter dem Motto «verwurzelt – beflügelt» führte die Diplomklasse durch das festliche Programm. In der Predigt ermutigte Gisella Bächli die Zuhörenden zum Warten und Aushalten, «auch wenn wir Gottes Wege vielleicht nicht verstehen.»
«Ich bin sicher im Glauben mehr verwurzelt dank dem TDS – und jetzt sehr beflügelt. Es ist ein Meilenstein, dieses Studium abzuschliessen!» Mit diesen Worten eröffnete Dunja, gemeinsam mit ihrem Mitstudenten Joel, die diesjährige Eröffnungs- und Diplomfeier der HF TDS Aarau. Gegen 300 Angehörige und begleitende Fachpersonen der Diplomklasse und der neuen Klasse, ehemalige Studierende, Mitarbeitende der HF TDS Aarau und weitere Interessierte nahmen an der jährlichen Feier teil.

Lernen, Kaffee und Gebet
Ueli Frey, Präsident des TDS und selber TDS-Absolvent, erinnerte sich an sein eigenes Zeugnis von 1990 und spannte den Bogen zu den frisch diplomierten Sozialdiakoninnen und Gemeindeanimatoren: «Wenn euch einmal die Kraft oder die Ideen fehlen: Ein Anruf an eine Dozentin genügt – oder ihr besucht wieder einen Kurs bei uns.» Den Neuen riet er: «Viel Lernen, viel Kaffee, ab und zu beten – dann seid auch ihr verwurzelt und in vier Jahren bereit, flügge zu sein.»

Mit einem Fun Fact stellte sich die neue Klasse vor: 40’000 Motorradkilometern in einem Jahr, mit dem Traktor zum ersten Schultag gefahren, an der eigenen Konfirmation gepredigt, besitzt 300 Paar Ohrringe, Leidenschaft für Poetry Slam … Die Vielfalt zeigte die unterschiedlichen Hintergründe der Studierenden und sorgte für viel Lachen.

Rabe und Taube
Die Predigt hielt Gisella Bächli. Sie nahm zu Beginn Bezug zum Motto der Feier: «Verwurzelt, beflügelt – klingt wie eine Einladung und ein Widerspruch zugleich. So wie die Spannungsfelder, denen wir im Leben begegnen. Aber es geht nicht darum, Komplexes zu schnell auf einfache Antworten zu reduzieren, sondern Gottes Liebe zu vertrauen, auch wenn wir Gottes Wege vielleicht nicht verstehen.»

Aus der Noah-Geschichte deutete Gisella den Flug des Raben und der Taube. Einige Kirchenväter sahen im Raben ein Bild für die ruhelose und ziellose Seele ohne Gott. Die Taube dagegen stehe für die Seele, die Frieden findet. «Ist es nicht so, dass wir beide Stimmen in uns kennen - die des Raben und die der Taube?» Wie das Gurren einer Taube sei das Seufzen von Gottes Geist in uns (Röm. 8,26): «Gebet bedeutet, Gott unser Herz zu zeigen: Ein Seufzen genügt. Gott versteht unser Herz besser, als wir es selbst verstehen.»

Rektor Christoph Schwarz leitete über zur Diplomübergabe. Er betonte, dass die Diplomierung mehr sei als eine formale Anerkennung, sondern ein Auftrag, eine Sendung: «Setzt euer Wissen und Können ein. Seid eine Stimme für die Diakonie in Kirche und Gesellschaft.» Mit einem persönlichen Vers überreichten Dozierende die Diplome an die 12 Diplomierten. Dabei erfuhren die Anwesenden von jeder Person, wie es beruflich weitergeht, sowie einen Fun Fact: «Lese die Bibel meist barfuss», «Habe während dem Studium manchmal im Aarauer Wald biwakiert», «Habe als Andenken ein Gleisschild von Aarau mitgenommen (alles legal natürlich!)», …

Wechsel in der Theologie
Mit Dank und Geschenken verabschiedete Rektor Christoph Schwarz Philipp Hendriksen. Der Co-Leiter des Fachbereichs Theologie hat neun Jahre lang am TDS Studierende betreut, Theologie unterrichtet und im Konvent mitgearbeitet. Christoph Schwarz hob zwei Eigenschaften von ihm hervor: Die biblische Sorgfalt und die Zurückhaltung, nicht jedem Trend sofort zu folgen – Beispiel Künstliche Intelligenz. Philipp Hendriksen wird ein Teilpensum als Pfarrer antreten.

Danach wurde Benjamin Limbeck als neuer Dozent und Fachbereichsleiter der Theologie begrüsst und gesegnet. Für seine Promotion kam Benjamin von der Ostsee nach Zürich und wurde soeben als Pfarrer ordiniert. Er selber wünscht sich, ein Ermöglicher zu sein und sich in die Studierenden zu investieren. So, wie er es selber auch erlebt habe in seinem Leben.

Gemeinsames Singen, musikalische Beiträge, Gebet und Segen umrahmten die Feier. Am Ende erhielten alle einen Origami-Vogel – ein Klassenprojekt während den letzten Monaten des Studiums. Im gemütlichen Zusammensein beim anschliessenden Apéro an der HF TDS Aarau klang die Feier aus.

Diplomklasse und neue Klasse
Diplomklasse: Vergeben wurde 10 Mal je ein Diplom in Sozialdiakonie und Gemeindeanimation HF, 2 Mal ein Diplom in Gemeindeanimation HF.
Anstellungen nach Abschluss des TDS:
8 in reformierten Kirchen
1 in der katholischen Kirche
1 in der Evangelisch-Methodistischen Kirche EMK
1 in der offenen Jugendarbeit
1 in einem sozialdiakonischen Werk

Neue Klasse: Wir begrüssen 24 neue Studierende:
23 beginnen das Studium in Sozialdiakonie und Gemeindeanimation HF
1 Studentin beginnt den 3-jährigen Lehrgang in Kinder- und Jugendarbeit
