Interview

Update und Upgrade für die Sozialdiakonie

Sam Ammann

Ein Meilenstein der Entwicklung der TDS-Ausbildung ist die staatliche Anerkennung mit dem Berufsdiplom Gemeindeanimation HF. Dieses Diplom nahmen Studierende erstmals 2020 in Empfang. Für frühere Jahrgänge kann ein Lehrgang am TDS besucht werden und diese Lücke füllen: Die Nachqualifikation Gemeindeanimation HF. Sozialdiakon Sam Ammann hat sie 2021/2022 erworben. Im Interview erzählt er, was für ihn der Gewinn war.

Was hat dich dazu motiviert, die Nachqualifikation Gemeindeanimation HF zu absolvieren? 

Die Nachqualifikation zum Gemeindeanimator war für mich eine einmalige Chance. Ausschlaggebend waren vor allem die Möglichkeit, die bestehende, solide Ausbildung zum Sozialdiakon mit dem wertvollen Puzzleteil der staatlichen Anerkennung zum Gemeindeanimator HF zu erweitern und mir dabei neues, aktuelles Wissen und Knowhow in TDS-Manier praxisnah anzueignen.

Du hast ja mit dem TDS-Diplom bereits einen bewährten Abschluss in der Tasche. Wie ergänzt diese Weiterbildung dein bisheriges Fachwissen?  

Etliche der behandelten Inhalte waren mir aus dem regulären TDS-Studium noch bekannt. Die Nachqualifikation ist für mich sowohl ein UPDATE wie auch ein UPGRADE meiner bisherigen Kompetenzen. Vieles aus meiner Praxis bekam während der Weiterbildung endlich einen Namen (einen Fachbegriff) und hat sich zu einem sinnvollen Ganzen zusammengefügt. Die beiden Berufe Sozialdiakonie und Gemeindeanimation ergänzen sich hervorragend. Die Kombination eröffnet neue Chancen und Möglichkeiten, welche mit der bisherigen, klassischen Sozialdiakonie-Ausbildung nicht oder selten möglich gewesen wären (beispielsweise die wertschätzende und respektierende Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit anderen Profis der Sozialen Arbeit).

Von welchen Inhalten wirst du in der Praxis besonders profitieren können? 

Für mich waren die Arbeitsweisen und Methoden der Gemeinwesenarbeit (beispielsweise die Aktivierung und Mobilisierung, das Wirken im Sozialraum, das Empowerment, die Partizipation in Veränderungsprozessen, die strategische Beratung und Organisationsberatung usw.) bis zur Weiterbildung eher leere, gutgemeinte, soziale Fachbegriffe. Heute, nach der Ausbildung kann ich die Begrifflichkeiten mit sinnvollem Inhalt füllen und in meiner Arbeit als Sozialdiakon spezifisch anwenden. Was ich anfangs eher kritisch beurteilte, sind für mich innerhalb des Ausbildungsjahres zu wichtigen Werkzeugen und Arbeitsweisen geworden, welche ich nicht mehr missen möchte.

Wem empfiehlst du die Nachqualifikation GA besonders? 

Ich lege allen bisherigen Absolventinnen und Absolventen der klassischen Sozialdiakonie-Ausbildung am TDS die Nachqualifikation «Gemeindeanimation HF» ernsthaft ans Herz. Das Programm ist dicht, die Nähe zur Praxis sensationell, der Kompetenzgewinn ist markant und der Austausch mit den anderen Studierenden ist eine wertvolle Bereicherung und Erweiterung des eigenen Horizontes. Die Kombi-Qualifikation macht Sozialdiakoninnen und Sozialdiakonen mit dem Zusatz «Gemeindeanimation HF» zu gesuchten Fachpersonen für ein Umfeld, welches händeringend auf der Suche ist nach kompetent ausgebildeten und verantwortungsvollen Personen.

Die Fragen stellte Christian Peyer.

Sam Ammann, 44, ist Sozialdiakon mit dem Aufgabenschwerpunkt Jugend / Junge Erwachsene, Technik & Gastronomie. Er arbeitet in der Evangelischen Kirchgemeinde Frauenfeld.