Interview | Diakonie

Diakonische Gastronomie

Nicole Salvalaggio

Das «Bistro auf dem Chilehügel» der reformierten Kirche Zürich-Altstetten ist ein gastfreundlicher Begegnungsort, der kulinarischen Genuss mit sozialem Engagement verbindet. Für Nicole ist es sowohl Tätigkeitsfeld als auch Thema ihrer Diplomarbeit.

Wie bist du aufs Thema gekommen?

Im Rahmen meiner Anstellung bin ich Teil des Projektteams vom bistro ufem chilehügel und dort für die Freiwilligenarbeit zuständig. Die Diplomarbeit bot mir die Gelegenheit, mein Aufgabengebiet vertieft zu reflektieren und theoretisch zu untermauern.

Was begeistert dich am bistro ufem chilehügel?

Mich begeistert, dass das Bistro ein Raum ist, in dem sich Menschen aus dem Quartier und der Kirchgemeinde auf Augenhöhe begegnen. Es schafft einen niederschwelligen Zugang zur Kirche durch Gespräche vor Ort.

Welches sind Herausforderungen beim Bistro-Betrieb?

Eine Herausforderung besteht in der Abgrenzung zur klassischen Gastronomie: Das Bistro soll wirtschaftlich (zumindest teilweise) tragfähig sein, sich aber dennoch vom üblichen Gastronomiebetrieb unterscheiden – also diakonisch wahrgenommen werden. Zudem prallen unterschiedliche Erwartungen aufeinander – für manche soll das Bistro möglichst wenig kirchlich wirken, für andere wiederum klar als kirchlicher Ort erkennbar und spürbar sein.

Was möchtest du am liebsten verändern? Was bräuchte es dazu?

Ich möchte, dass das Bistro noch stärker auf die Bedürfnisse des Sozialraums eingehen kann. Dafür braucht es mehr sozialdiakonische Ressourcen, um besser präsent zu sein und Raum für spontane, persönliche Gespräche zu schaffen.

Es braucht eine klare, passende Vision, die sowohl zur Gemeinde als auch zum sozialen Umfeld passt.
Nicole Salvalaggio TDS-Absolventin

Welche Erkenntnis aus deiner DA möchtest du an Kirchen weitergeben, welche ein ähnliches Projekt anpacken?

Diakonische Gastronomie ist nicht gleich diakonische Gastronomie – jedes Projekt muss aus der eigenen Kirchgemeinde heraus gedacht werden. Es braucht eine klare, passende Vision, die sowohl zur Gemeinde als auch zum sozialen Umfeld passt.